Portraits

Hier stellen wir nach und nach Mitglieder von TafF sowie Persönlichkeiten aus der Flüchtlingsarbeit vor.
Bitte schauen Sie wieder vorbei!

Vorgestellt: Dorothea Hofmeister

Heute ein Tammer Urgestein: Dorothea Hofmeister

Wer nach Tamm zuzieht, wird oft gefragt, ob er oder sie in „Alttamm“ lebt oder „Uf dr Hoha Schtange“. Diese Frage brauchen wir uns bei Dorothea Hofmeister nicht zu stellen, denn sie ist eine echte Alttammerin, ein Tammer Urgestein eben. Schon seit mindestens vier Generationen lebt die Familie Hofmeister in der Hauptstraße. In einem nach wie vor stattlichen Gehöft, wo bereits ihr Urgroßvater, Verwalter auf der Domäne Monrepos, Landwirtschaft betrieb. Die Landwirtschaft ist wegen des frühen Todes ihres Vaters längst aufgegeben. Vieh, Weinberge und Felder sind verkauft. Tiere leben nur noch in Form einer grauen Katze und Poldi, einem blinden, vor der Tötung geretteten Hund, bei der überzeugten Single, Vegetarierin und engagierten Tierschützerin. Sie hat für sich ein völlig anderes Berufsbild gewählt: Bis zum Eintritt in den Vorruhestand arbeitete sie als Wochenbett- und Säuglingspflegerin, überwiegend in einer Stuttgarter Entbindungsklinik. Ein  Beruf in dem sie aufging und den sie jetzt ehrenamtlich bei TafF nach wie vor ausübt. Immer wenn eine der in Tamm lebenden, geflüchteten Frauen schwanger ist, wird ihr von Dorothea Hofmeister Hilfe angeboten. Eine Hilfe, die unbezahlbar ist. Denn Hebammen, Geburtsvorbereitungskurse oder die bei uns übliche allumfassende Betreuung von Mutter und Säugling nach der Geburt, gibt es in den meisten Herkunftsländer nicht.  Hinzu kommt, dass Hebammen bei uns völlig überlastet sind und oft ihre ambulante Hilfe nur noch nach einer Entbindung anbieten können. Dorothea Hofmeister strahlt, wenn sie von ihren Ersatzenkeln erzählt: „Zukünftige Eltern und Geschwisterkinder schenken mir viel Vertrauen und haben mich schon richtig in ihre Familie integriert. Für die ehemals von ihr betreuten Neugeborenen „bin ich längst wie eine Oma und oft bin ich schon zum wiederholten Mal in einer Familie im Einsatz, wenn sich ein Geschwisterkind ankündigt.“ Und warum hilft sie überhaupt geflüchteten Menschen? „Weil ich einfach helfen will. Weil ich den Kindern und Familien das weitergeben möchte, was wir auch hatten und haben. Nämlich eine Heimat und das große Glück, bisher in Frieden und Freiheit leben zu dürfen.“ Sagt´s und streichelt ihrem Poldi, der trotz seiner Blindheit gerade den Hundeführerschein absolviert, über das gepflegte Fell.

Vorgestellt: Nazario Melchionda von der Ökumenischen Fachstelle Asyl

Fast zwei Jahre lang war die Nachfolge von Sylvia Maier-Lidle, der langjährigen Leiterin der Ökumenischen Fachstelle Asyl innerhalb der Diakonie Ludwigsburg, ungeklärt. Gemeinsam mit Martha Albinger, die die Caritas in dieser Religionen verbindenden Institution vertritt, hat uns Sylvia Maier-Lidle an ihrem schier unendlichen Fachwissen zum Thema Asyl teilhaben lassen. Gemeinsam mit diesen beiden Fachfrauen haben wir 2015 TafF aus der Wiege gehoben und die ersten Schritte in unserem ehrenamtlichen Engagement geübt, den „Führerschein Asyl“ absolviert und immer um Rat fragen können. Auch wenn es manchmal fast unüberwindbare Hindernisse in einem Asylverfahren gab. Dann kam 2019 der Ruhestand von Frau Mayer-Lidle und wir warteten gemeinsam mit Martha Albinger und den vielen anderen Arbeitskreisen Asyl im Landkreis Ludwigsburg auf den oder die Nachfolger/in. Nun haben wir mit Nazario Melchionda einen würdigen Nachfolger gefunden, mit viel Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit, sympathisch, humorvoll und bereit dazu, weiterhin mit uns Ehrenamtlichen für die geflüchteten Menschen aus den Krisengebieten dieser Welt zu kämpfen. Ihnen ihre Menschenwürde zu erhalten oder zurückzugeben. Gemeinsam wollen wir auch für die vielen Menschen einstehen, die in den elenden Slums an den Außengrenzen von Europa dahinvegetieren oder in unsicheren Booten versuchen über das Mittelmeer zu kommen.

Hier stellt sich Ihnen Nazario Melchionda selbst vor:

„Mein Name ist Nazario Melchionda, ich bin gebürtiger Schwabe und wohne seit einigen Jahren im Großraum Stuttgart. Dass mein Name so gar nicht schwäbisch klingt, liegt an meinen Großeltern, die vor vielen Jahren als italienische Gastarbeiter in Baden-Württemberg waren. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Studiert habe ich Deutsch als Zweitsprache, außerdem Sprach- und Religionswissenschaften. Neben dem Studium habe ich in unterschiedlichen Einrichtungen der Sprach- und Kulturvermittlung gearbeitet. Zuletzt war ich in der kommunalen Flüchtlingsarbeit im Rems-Murr Kreis tätig.“

Wir von TafF freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Herrn Melchionda. Gerade unterstützt er uns bei der Weiterbildung unserer Nachhilfecoaches. Zum Beispiel innerhalb der „Lerninseln“ mit „erklär mal! Mathe“. Wenn Sie ebenfalls mithelfen wollen, Corona bedingte Schullücken zu füllen, dann wenden Sie sich einfach an uns. Vielen Dank dafür.

Vorgestellt: Louisa Hering

Corona oder die Krise wegen des neuen Virus hat – wir berichteten mehrmals – auch bei TafF viel verändert.

So konnten und können plötzlich altbewährte Helferinnen und Helfer nicht mehr aktiv mitarbeiten. Denn sie gehörten und gehören zur sogenannten „Risikogruppe“ – sind also über 60 Jahre alt und haben womöglich eine sogenannte Vorerkrankung wie beispielsweise die Volkskrankheit Diabetes.

Digital arbeiten? Ja, das versuchen wir bei TafF natürlich auch. Und oft gelingt es ganz gut. Denn die meisten unserer Helferinnen und Helfer sind gut mit digitalen Endgeräten ausgerüstet. Doch am Ende der Leitung sitzen nun mal die SchülerInnen unserer Sprachkurse oder die Geflüchteten, die unseren Rat brauchen und keine Laptops besitzen. Und - nichts ersetzt einen direkten Kontakt. Deshalb versuchen wir hier im Amtsblatt von Tamm immer wieder junge, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu gewinnen, die sich für unsere Arbeit begeistern können. Eine davon ist Louisa Hering, die sich Ihnen hier gerne vorstellen möchte:

Ein biss‘le was Persönliches?

„Mein Name ist Louisa Hering und ich bin 22 Jahre alt. Ich bin in Tamm geboren und lebe hier, bis auf ein paar kurze Auslandsaufenthalte, schon mein ganzes Leben lang. Zusammen mit meinen Eltern, meiner 20jährigen Schwester, die gerade eine Bibelschule in Norwegen besucht und meinen Großeltern.

Was machst Du denn so?

Momentan bin ich Studentin an der Universität in Tübingen und studiere dort im 6. Semester Spanisch und Englisch auf Lehramt, da ich nach meinem Studium gerne sowohl mit Kindern, als auch mit Fremdsprachen arbeiten will.

Davor war ich bis zu meinem Abitur, 2016, Schülerin am Friedrich-List-Gymnasium in Asperg.

Lernen ist natürlich nicht alles…

In meiner Freizeit genieße ich es, mich mit meinen Freunden zu treffen, in der Sonne ein spannendes Buch zu lesen und auf Reisen zu gehen. Am liebsten würde ich einmal in jedes Land reisen, um die verschiedenen Kulturen kennenzulernen.

Na, dann gibt es ja auch sicher exotische Lieblingsgerichte?

Mein absolutes Lieblingsessen sind Kässpätzle, am liebsten die selbstgemachten meiner Oma.

Aha – und wo bleibt da die Exotik?

Was ich jedoch gar nicht mag ist „Choclo“ der weiße Mais aus Südamerika …

Und was magst Du sonst überhaupt nicht?

Unfreundlichkeit….

Musik entspannt- auch Dich? Und was magst Du hier so?

Na klar mag ich Musik…der Musikstil, den man in meiner Playlist findet ist hauptsächlich Pop, ganz egal ob Deutsch, Englisch oder Spanisch.

Warum und wie bist Du zu Deinem Ehrenamt bei TafF gekommen?

Auf TafF bin ich durch einen Artikel im Amtsblatt aufmerksam geworden, da dort dringend nach ehrenamtlichen Helfern für den Deutschunterricht gesucht wurde und ich mich über eine Gelegenheit, das Unterrichten zu üben, gefreut habe.

Daher gebe ich seit einem Monat dort einmal pro Woche Einzelunterricht in Deutsch. Das macht wirklich Spaß, da ich nicht nur meine Sprache weitergebe, sondern auch etwas von der Kultur und dem Land meines Gegenüber lerne. Außerdem hatte ich noch nie so eine motivierte Nachhilfeschülerin, was die Arbeit umso dankbarer macht und weswegen ich sie auch anderen jungen Menschen nur empfehlen kann.

Hast Du Dich davor bereits einmal ehrenamtlich engagiert?

Zusätzlich zu meinem Engagement als Deutschlehrerin bei TafF bin ich noch ehrenamtliche Mitarbeiterin im CVJM Tamm und helfe dort bei Freizeitangeboten wie der Kinderferienwoche oder dem Konfirmandenlager mit.

Wie sehr hat Dich die Corona Krise betroffen oder betrifft Dich noch immer?

Durch Corona findet mein Semester jetzt vollständig online statt, was natürlich traurig ist, da das Studentenleben nun mal nicht nur aus studieren sondern auch aus dem abendlichen Zusammensitzen mit Freunden besteht. Auf der anderen Seite ermöglicht mir das Online-Studium eine freiere Zeiteinteilung und die wegfallenden Fahrten nach Tübingen, die Möglichkeit zu einem Nebenjob und dem Engagement bei TafF.

Was wünschst Du dir für die geflüchteten Menschen, die hier in Tamm leben?

Da die Sprache ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens ist, wünsche ich mir, dass alle Geflüchteten eine Möglichkeit bekommen ein bisschen Unterstützung beim Lernen zu erhalten, sodass sie sich hier ganz bald heimisch fühlen können.

Rassismus ist gerade überall das Top-Thema. Bist Du ihm bereits schon mal begegnet? Und wenn ja, wo?

Ich denke wie jeder kann ich dazu ein Beispiel nennen, denn Rassismus kommt überall vor. Bei mir war es vor etwa zwei Jahren in der Uni, als wir einen Text einer Bewohnerin eines Armenviertels übersetzen sollten und unser Dozent das einzige dunkelhäutige Mädchen aufgerufen hat und sie bat vorzulesen, „da sie ja sicher aus einer ähnlichen Situation stamme“. Für unseren ganzen Kurs war das sehr schockierend zu wissen, dass selbst ein gebildeter, mit Kulturunterschieden vertrauter Mensch so offensichtlich rassistisch war.

Gibt es ein Zitat oder ein Bild das Dich beschreiben  könnte?

Dieses Zitat beschreibt mich zwar nicht, doch es ist mein tägliches Ziel:

„Alles, was ihr tut, soll von der Liebe bestimmt sein.“ 1. Korinther 16,14

Vorgestellt: Günther Hofmann

Wenn jetzt im Spätwinter wieder starke Männer für unseren TafF-Garten gesucht werden, die beim Schnitt der Bäume, der langen Hecke oder dem Umgraben der Beete helfen, dann ist er immer dabei: Günther Hofmann. Wenn für eine TafF-Veranstaltung Unterstützung benötigt wird: Günther Hofmann meldet sich als einer der ersten Freiwilligen.

Dabei hat der gerade 66 Jahre alt gewordene Vater von zwei erwachsenen Kindern und gelernte Werkzeugmacher, alle Hände voll zu tun, um seinen anderen zahlreichen Ehrenämtern und Hobbys nachzukommen. Von einigen profitieren wir dankenswerterweise auch bei TafF: So filmt das aktive Mitglied des „Film Club Ludwigsburg“ seit dem Start von TafF, im Jahr 2015, für unsere Chronik. Als Helfer beim bei Deutschen Roten Kreuz wirft er sein wachsames Auge auf die Teilnehmenden, wenn sie bei Verkehrsübungen die deutsche Straßenverkehrsordnung kennenlernen und an privat organisierten Fußballturnieren teilnehmen. Oder er sucht auch schon mal nach Referentinnen für einen Erste Hilfe Kurs für Mütter und Kinder.

Ohne viel Federlesens ist Günther Hofmann immer dann zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Bescheiden, humorvoll und mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Das spüren auch die in Tamm lebenden Geflüchteten. Dort wo seine Unterstützung gesucht wird, steht er ihnen zur Seite. Wie momentan, wo es gilt für ein kleines Mädchen den passenden Verein zu finden. Sie möchte unbedingt richtig Fußball spielen lernen. Nicht nur ein wenig kicken, sondern vielleicht sogar mal ihr Talent in einer Mannschaft ausprobieren. Das gefällt dem VfB-Stuttgart Fan Günther Hofmann natürlich besonders und er hilft auch hier weiter...

 

Vorgestellt: Helga Miranda

Unermüdlich aktiv: Helga Miranda

Ruhestand eher als Unruhestand zu bezeichnen, damit trifft man bei Helga Miranda – bei der Lektüre ihrer ehrenamtlichen Aktivitäten - genau ins Schwarze.

Viele Tammer kennen die Oberstudienrätin i.R. die mit ihrem Mann 1987 nach Tamm zog, durch ihr Engagement in der Katholischen Kirchengemeinde. Dort gestaltet sie freitags die Frauenliturgie, ist als bildende Künstlerin in der Malgruppe „Farbenfreu(n)de“ aktiv und hilft in der „Eine Welt-Gruppe“ die u.a. GEPA-Waren nach den Gottesdiensten anbietet.

Darüber hinaus betreut Helga Miranda in den Tammer Kleeblatt-Einrichtungen alte Menschen - oft bis zu ihrem Tod. Dort regt sie aber auch monatlich - gemeinsam mit zwei weiteren Frauen - die BewohnerInnen zum Singen an.

Dass die unermüdlich Engagierte seit 2015 bei TafF mithilft, ist schon fast nicht mehr verwunderlich. Sei es als Sprachcoach oder in der zeitaufwendigen Einzelbetreuung, wo sie sich im Moment mit der Erstellung eines Härtefallantrages für einen Geflüchteten in die bürokratischen Papierfluten stürzt. Darüber hinaus gestaltete die Künstlerin Helga Miranda den letzten Frauensamstag von TafF. Das Thema Garten wurde von den geflüchteten Frauen in zauberhafte Kollagen umgesetzt. Und natürlich hilft die Querflötistin auch immer bei der Gestaltung der TafF-Feste, beispielsweise den Weihnachtsfeiern für die Geflüchteten.  

Zu Ihrer Motivation gefragt, in der Flüchtlingshilfe mitzuarbeiten, sagt Helga Miranda: „ Ich habe mich schon immer mit dem Thema "Dritte Welt" und Flucht beschäftigt, es auch im Unterricht am Remsecker Lise-Meitner-Gymnasium oder in meinen Bildern thematisiert und war seit Anfang der 80iger Jahre in der Friedensbewegung aktiv. Im „Eine Welt Laden“ in Ludwigsburg informiere ich regelmäßig über fairen Handel, der eine Möglichkeit ist, Fluchtursachen zu bekämpfen.“

Ein roter Faden sozusagen, der sich durch ihr gesamtes Leben zieht. Und an den wir uns nun bei TafF anbinden dürfen. Herzlichen Dank, liebe Helga Miranda!

Vorgestellt: Petra Nicklas

"Warum ich bei TafF mithelfe? In meinen Augen hat niemand das Recht, die Würde eines anderen Menschen zu verletzen. Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, geflüchtete Menschen ihre Würde zurückzugeben und ihnen bei der Integration in einer fremden Gesellschaft und Kultur beizustehen!"
Dieses Statement von Petra Nicklas, passend zum 70-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, drückt das aus, was sicherlich viele Helferinnen und Helfer von TafF mit ihrem Einsatz für die Geflüchteten in Verbindung bringen wollen.
Die Pfälzerin, die seit 1989 mit ihrem Mann, zwei eigenen Töchtern und einem Pflegesohn in Tamm lebt, hat sich schon vor der Gründung von TafF klar positioniert. Dies liegt nicht zuletzt in ihren Erfahrungen bei der Erziehung und Pflege ihrer schwerstbehinderten, ältesten Tochter begründet. Denn auch hier kämpft gegen die in unserer Gesellschaft nach wie vor existierenden Vorurteilen und die Schwierigkeiten bei der Integration behinderter Menschen in ein selbstbestimmtes Leben von Menschen aller sozialer Randgruppen ein, hilft im Vorstand von "Gemeinsam e.V." im Landkreis Ludwigsburg, der das Ziel hat, Behinderten und deren Angehörigen ein wenig Erleichterung und Unterstützung bei der Pflege und Bewältigung des Alltags zu verschaffen.
Und wo liegen bei TafF die Schwerpunkte ihrer Hilfe? Sowohl die geflüchteten Frauen als auch die Helferinnen von TafF haben schon öfter von dem reichen Wissen der ehemaligen Chefsekretärin profitieren dürfen, das sie bei einer zweijährigen Fortbildung zur Aromaexpertin erworben hat. So zeigt sie beispielsweise den Frauen während der "Frauensamstagen", wie mit wenig Aufwand ein gesunder und wohlschmeckender Kräutertee hergestellt  oder duftende Naturkosmetik angerührt wird. Oder welche alten Hausmittel bei der Pflege kranker Familienangehörigen helfen können. Sie unterstützt bei der Anlage und Pflege eines Kräuterbeetes im "TafF-Garten" und fördert so auch hier den interkulturellen Austausch.
Petra Nicklas ist es aber auch zu verdanken, dass durch ihre guten Verbindungen zu sozialen Trägern, so mancher Geflüchtete eine Einsatzstelle für ein "freiwilliges Soziales Jahr" finden kann. Eine der  wichtigen Etappen auf dem Weg zu einer Berufsausbildung und dadurch einer gelungenen Integration.  

 

Vorgestellt: Hermann Emmering

Wenn man so will, ist Hermann Emmerling ein richtiges Urgestein in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit. Denn als sich vor über 30 Jahren im Iran der politische  Umsturz ereignete und viele Kritiker des neuen Regimes fliehen mussten, war der Pfarrer an der evangelischen Katharinenkirche in Eglosheim, bereits für die Geflohenen zur Stelle. Überhaupt faszinieren ihn fremde Kontinente, Religionen und Kulturen.
Nach seinem Eintritt in den Ruhestand - im Jahre 2010 - fand Emmerling mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Tamm ein neues Zuhause. Und hier wollte er sich auch wieder ehrenamtlich engagieren. War es zunächst der evangelische Kirchenchor, dem sich der passionierte  Sänger anschloss, so fand er es fast selbstverständlich, seine Hilfe TafF anzubieten, als 2015 die Unterkunft in der Hölderlinstraße eröffnet wurde. Und dies trotz seiner vielen anderen Ehrenämter und Hobbys.
Denn noch immer fühlt sich Hermann Emmerling seiner "alten Heimat" Eglosheim sehr verbunden. Dort spielt er Volleyball und Badminton, und dort engagiert er sich  in der Leitung  bei "PlusMinus 60", einer aktiven Seniorengruppe, die  beispielsweise gemeinsame Wanderungen, Radtouren oder Reisen organisiert. Und er singt nach wie vor in der Kantorei auf der Karlshöhe Ludwigsburg.
Als es dann an die Verteilung der Zuständigkeiten bei TafF ging, fühlte sich der aktive Sportler sofort für die Aufgabe zuständig, den Kindern und jungen Menschen die Wege zu den vielen sportlichen Angeboten der Tammer Vereine zu ebnen. "Es waren anfangs neben sprachlichen eher die interkulturellen Probleme, wie Disziplin, das völlig unbekannte deutsche Vereinswesen oder das Einhalten von "Dresscodes", wie Fußballschuhe oder Gymnastikschläppchen, die gelöst werden mussten", erinnert sich Emmerling an die Anfänge seines Engagements. Und er lobt die unbürokratische Offenheit der Vereinsleitungen, mit der diese auf die Geflüchteten zugingen. Fast schon legendär war seine Organisation eines Fußballturnier beim VfB Tamm. Auch den neuen Bewohnern im Tammer Brückenhaus hilft er bereits wieder erfolgreich, Anschluss an den Tammer Vereinssport zu finden. So baut er Brücken zwischen den alten und neuen Bewohnen in unserer Gemeinde auf.